Myanmar (Burma, Birma) |
Introduction |
Im Land der Pagoden
In der Ebene von Bagan in Zentral‑Myanmar entstand im 11. bis 13.
Jahrhundert die neben dem kambodschanischen Angkor bedeutendste Tempel‑ und
Pagodenstadt Asiens. Ursprünglich sollen 10 000 Tempel dort gestanden haben, die
meisten davon Backstein‑Konstruktionen. Mehr als 2000 sind erhalten, einige als
Folge von Erdbeben nur als Ruine, viele sind aufwändig restaurier worden. Die
Zahl der Pagoden nimmt Jahr für Jahr zu, denn Gläubige bauen zu Ehren Buddhas
und zum Ärger der Kunsthistoriker unbeirrt weiter. Die Pagoden von Bagan sind
Zeugnis des Glanzes und der Macht eines vergangenen Reiches. Im 11. Jahrhundert
vereinigte König Anawrahta (1044‑1077) weite Gebiete im Ersten Burmesischen
Reich und machte Bagan zum Zentrum buddhistischer Spiritualität und Lehre, bis
die Stadt infolge einer mongolische Invasion unter Kublai Khan 1287 weitgehend
zerstört wurde.
Etwa 5 km vom Tempelfeld entfernt liegt die Siedlung Neu‑Bagan. Dorthin wurden
die Menschen, die bis 1990 in der Tempelzone lebten, zwangsumgesiedelt. Die
regierenden Militärs sahen ihre ärmlichen Hütten als Verschandelung der
Kulturstätte an. Teure Hotels für Touristen durften jedoch innerhalb des Areals
gebaut werden, das mit einer Fläche von 36 km2 zu den größten
archäologischen Feldern der Welt zählt. © Harenberg Reisekalender
2005 R. F