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Versunkenes Schloss in Istanbul

Istanbul, die türkische Metropole am Bosporus, wartet nicht nur überirdisch mit beeindruckenden Baudenkmälern aus einer langen wechselvollen Geschichte auf, nein, sie hat auch unterirdisch eini­ges zu bieten. Schräg gegenüber der Hagia Sophia befindet sich der Eingang zur Zisterne Yerebatan Sarayi. Steigt man hinab, so eröffnet sich unterhalb des verkehrsreichen Platzes Divan Yolu Caddesi eine gleichsam verzauberte Unterwelt - schärfer könnte der Kontrast zum lebhaften Treiben über der Erde nicht sein.

Die Zisterne Yerebatan Sarayi wurde wie viele andere unter Kaiser Justinian angelegt, um die Wasserversorgung der Metropole zu gewährleisten. In dem 140 x 70 m großen Raum tragen 336 Gra­nit- und Marmorsäulen angeordnet in zwölf Reihen die mächtigen Deckengewölbe. Sie stehen in einem etwa 1 m tiefen, still ruhen­den See. Lichtspiele und die gedämpfte Musik, die in der 1987 restaurierten Zisterne erklingt, lassen die unterirdische Welt wie eine wunderschöne Illusion erscheinen. »Versunkenes Schloss« heißt Yerebatan Sarayi übersetzt. Yerebatan Sarayi ist die bedeu­tendste aller Zisternen Istanbuls, von denen immer noch nicht alle bekannt sind: Immer wieder stößt man bei Bauarbeiten auf weite­re Wasserspeicher Justinians.                                                M. S.

 

Copyright: Harenberg Reisekalender 2007